Ostfriesland – Land der Mühlen
Mühlen als Zeugen vergangener Zeiten
Ein Ausflug nach Ostfriesland ist gleichermaßen eine Reise in das Land der Mühlen. Dennoch sind nur noch rund die Hälfte von den mehr als 170 Mühlen Ostfrieslands erhalten geblieben. Es lohnt sich, einigen von ihnen einen Besuch abzustatten. Viele laden inzwischen als Cafés zum Verweilen ein und dienen so als hübscher Rastplatz auf einer Radtour oder einer Wanderung. In Ostgroßefehn grüßt der zweistöckige Galerieholländer, der 1804 von Jann Fokken errichtet wurde bereits von Weitem. Gegen 1900 wurde die Windmühle zur Stromerzeugung genutzt. Bevor man sie 1969 zum Museum umfunktionierte, war sie in Betrieb. Mittlerweile beherbergt sie die Galerie „Russische Malerei“ und das Touristikzentrum der Gemeinde Großefehn. In Neuharlingersiel passiert man die Seriemer Mühle. Sie steht unter Denkmalschutz und gilt als besonders sehenswert. Inzwischen wird dort sogar wieder Getreide zu Mehl gemahlen. Die Stiftsmühle in Aurich stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und gilt mit einer Gesamthöhe von knapp dreißig Metern als eine der höchsten Mühlen Ostfrieslands. Besucher können in ihrem Inneren ein interessantes Mühlenfachmuseum besichtigen. In Emden steht die Vrouw Johanna Mühle. Als Markenzeichen von Greetsiel gelten die Zwillingsmühlen. Beide Mühlen stehen dicht beieinander. Während die östliche Mühle um 1921 entstanden ist, wurde ihre Nachbarmühle um 1856 errichtet. Die ältere Mühle lädt ihre Besucher in eine gemütliche Teestube ein. Ihre Nachbarin stellt noch immer Futtermittel her.
Ostfriesische Mühlenbesonderheiten
Die einzige Windmühle, die je auf einer ostfriesischen Insel entstanden ist, steht auf Norderney. „Selden Rüst“ ist ihr Name, was übersetzt so viel wie „selten Ruhe“ meint. In Dornum erwartet mühleninteressierte Urlaubsgäste ein besonderes Highlight, eine Bockwindmühle, und zwar die letzte ihrer Art in Ostfriesland. Das Außergewöhnliche an Bockwindmühlen ist das auf einem Bock gelagerte Mühlengebäude, welches aus Holz gefertigt wurde. Die Dornumer Bockwindmühle war Bestandteil der Schlossanlage. Dennoch unterhielten freie Müller den Betrieb der Mühle. 1960 erfolgte die Stilllegung. Nach ihrer Restaurierung kann sie jetzt besichtigt werden.
Peldemühle in Esens
Holtgast Besucher können in der Nachbarstadt Esens die Peldemühle besichtigen. Erste Nachweise über diese Mühle liegen aus dem Jahr 1701 vor. Zwischen 1945 und den 1960iger Jahren arbeitete die Mühle mit einem Dieselmotor. In den 1980iger Jahren ging die Mühle in den Besitz der Stadt Esens über, welche die Mühle einer Sanierung unterzog. Heute zeigt die Peldemühle das Museum „Leben am Meer“. Dabei widmet man sich in der Dauerausstellung der Besiedlung der Gegend und der Geschichte von Esens. Daneben bietet die Mühle Gelegenheit für verschiedene kulturelle Ausstellungen. Die Mühlenlandschaft der Holtgaster Umgebung lässt sich übrigens hervorragend mit dem Drahtesel entdecken.