Ebbe und Flut erleben
Ebbe und Flut sind für alle, die dieses Phänomen zum ersten Mal erleben, etwas Erstaunliches. Plötzlich verschwindet das Wasser und dort, wo eben noch die Nordseewellen die Füße umspielten, bleibt nur Schlick zurück. Das Wattenmeer, wie es beginnend von der Nordseeküste in den Niederlanden bis hinauf in den Norden Dänemarks reicht, geht in seiner Entstehung auf die Eiszeit zurück und ist somit rund 10.000 Jahre alt.
Die Entstehung von Ebbe und Flut wird durch die Anziehungs- und Fliehkräfte bewirkt, die zwischen Erde und Mond bestehen. Während wir an Land kaum bemerken, dass der Mond überhaupt eine Anziehungskraft ausübt, schafft es der Himmelskörper jedoch, auf der Seite der Erde, die ihm gerade zugewandt ist, das Wasser der Meere anzuziehen und somit die Flut zu erzeugen. Doch auch auf der Seite, die vom Mond abgewandt ist, entsteht ein Wasserberg, also Flut. Diese liegt in den Fliehkräften begründet, die aufgrund der Erdrotation entstehen. Ebbe entsteht dabei an den Polen.
Die Sonne hat ebenfalls Einfluss auf das Spiel der Gezeiten. Insbesondere bei Neu- und Vollmond wirken die Anziehungskräfte stärker. Der Strömungswechsel liegt in einem zeitlichen Rahmen von circa sechs Stunden, was bedeutet, dass innerhalb eines Mondtages zweimal Ebbe und Flut zu beobachten sind.
